Liebe Uli,
Uli, das ist dein Name für uns seit über 40 Jahren, als du die Vollstreckungsstelle verlassen hattest und bei uns in der Haushaltsabteilung gelandet bist. Damals war der Übergang zwischen Dienst und Privatem fließend; oft hatte man das Gefühl, morgens zu seiner Zweitfamilie zu gehen.
Du warst immer voller Optimismus, sehr neugierig und hattest unendlich viele Ideen, für die du regelrecht „branntest“. Auch wenn sich unsere Wege im Bezirksamt später trennten, ist unser Kontakt zu dir nie abgebrochen.
Nachdem die Ersten von uns in den Ruhestand abgewandert waren, hatten wir uns regelmäßig privat getroffen und später eine WhatsApp-Gruppe mit dem Namen „VA 3“ gegründet. So konnten wir uns regelmäßig austauschen und verabreden. Du hast uns dort häufig mit Fotos, kleinen Rätseln, lustigen und auch ernsten Videos versorgt.
Irgendwann warst du die Einzige, die noch über Neuigkeiten aus unserem Bezirksamt berichten konnte, denn du warst unser „Küken“ und lässt uns nun fassungslos zurück.
Ausgerechnet in den letzten zwei Monaten haben wir uns leider nicht mehr geschrieben und auch nicht zum Telefonhörer gegriffen. Während wir alle glaubten, du arbeitest wieder und freust dich auf den nahenden Ruhestand, warst du aber im Krankenhaus. Zu spät haben wir davon erfahren und konnten dich nicht mehr besuchen. Das werden wir immer bedauern.
Nun bleibt uns nur die Erinnerung, aber dort wirst du für uns immer lebendig sein.
Elsbeth, Schmitty, Harald, Marzi